Am Montag den 24.09.2018 18:00 Uhr, war die Abschlussveranstaltung zu den Karlshorster Stadtteildialogen. Eine gelungene Marketingveranstaltung des Bezirksamtes für gewünschte (selbstorganisierte) Bürgerbeteiligung.
Ein Dank jedoch für diese Idee und die Bereitschaft von Bezirksamt und Verwaltung, so ungezwungen in Gespräche mit Bürgermeister, Stadträten*innen und Verwaltungsmitarbeiter*innen zu kommen.
Ich hatte die Wahrnehmung, dass alle ein ernsthaftes Interesse hatten, einander zuzuhören.
Immer mehr Bürgerinitiativen entstehen in Karlshorst, ob für Verkehrskonzepte, Schul- und Kitaentwicklung, Sport- und Spielplätze, Kultur und Theater, den maßvollen Wohnungsbau oder für den Erhalt und die Erweiterung von öffentlich begehbaren Grünflächen.
Alle wollen diesen Dialog. Ich wünsche mir, dass dieser auch weiterhin so offen, wie am Montag im Kulturhaus geführt wird.
Es ist nicht neu, das gerade die Bürger*innen in Karlshorst sich immer wieder aktiv einmischen. Alles, was heute die Menschen bewegt, wurde in den letzten 10 Jahren in Veranstaltungen des Bürgervereins-Karlshorst angesprochen. Zuviel davon wurde vergessen. Es ist ein Stück unehrlich, wenn wir heute immer wieder hören, dass die Vergangenheit nicht zurückgedreht werden kann. Zu viele, die heute in Politik und Verwaltung Verantwortung tragen, haben diese Entwicklungen verschlafen.
Ich wünsche mir, dass die Akteure in Karlshorst wach bleiben und die Zahl derer wächst, die trotz Beruf und Familie aktiv unser Karlshorst mit gestalten wollen. Auch ohne Klebezettel und bunte Punkte.
Es ist an der Zeit, dass der Bürgerverein mit seinen Erfahrungen und Wissen in politisch neutraler Kooperation mit den Bürgerinitiativen zusammenarbeitet. Ohne Zwang zur Mitgliedschaft. Karlshorst ist seit vielen Jahren gut vernetzt, wir sollten diese Potenziale besser nutzen.
Nehmen wir Politik und Verwaltung nach so einem erfolgreichen Stadtteildialog einfach beim Wort und fordern sie genau so, wie wir auch Bürger fordern sollten, mitzumachen. Bürgerbeteiligung ist für mich dann ehrlich, wenn wirklich mehrheitliche Bürgerinteressen vertreten werden. Es braucht keine Einzelakteure sondern den Verstand und die Emotionen von vielen. Von den Verantwortlichen im Bezirk wünsche ich mir noch mehr ehrliche Antworten, weniger Entschuldigungen und Ausreden.
Dietmar Stengel
Sprecher der Bürgerinitiative „Rettet den Ilse-Kiez“